Facetten unseres Bewusstseins

Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist es in den ersten Wochen reines in Materie manifestiertes Bewusstsein, das aber schon im Mutterleib seine ersten Prägungen mitbekommen hat. Kaum in der Welt angekommen, setzen sich die Erfahrungen fort. Sie werden sofort im Körpersystem gespeichert. Das Baby fühlt die Erfahrungen und man kann die Reaktionen dieses Fühlens an seinen Bewegungen oder seinem Schreien ablesen. Es ist noch voller Unschuld, voller Reinheit. Unsere Welt ist ihm fremd. Es hat noch nicht die Möglichkeit, irgendetwas verstandesmäßig zu erfassen. Es ist seiner Umwelt hilflos ausgeliefert. Langsam entwickeln sich die Sinne und es beginnt die Umwelt wahrzunehmen. Erst viel später stellt sich das Denken ein, dass das weitere Leben dominieren wird. Aus einem fühlenden Wesen wird später ein in erster Linie denkendes Wesen werden.
Das reine Bewusstsein bleibt. Es geht nie verloren. Aber es wird überdeckt von nicht durchlebten Gefühlen und allen Erfahrungen, die unser System speichert, ohne dass wir uns dessen bewusst werden.
Um das reine Bewusstsein wieder zu erfahren, können wir nur den Weg zurück antreten. Als erstes gilt es zu begreifen, dass wir nicht unsere Gedanken sind. Wenn wir unseren Fokus von unseren Gedanken abwenden, wird uns unser Körper bewusst. Wir können wahrnehmen, wie unser Atem durch ihn fließt. Wir können uns auf einzelne Regionen unseres Körpers konzentrieren und spüren, wo er sich locker und wo es sich verspannt anfühlt.
Wenn wir unseren Fokus ganz auf eine Verspannung richten, dann wird es uns möglich, das darunter liegende Gefühl zu erfahren. Denn unsere Gefühle liegen als nächste Ebene unter unseren Körpersensationen. Tägliche Gefühle wie Freude, Ärger, Wut, Ungeduld u.a. sind uns vertraut. Sie bilden die obere Schicht unserer Gefühlswelt. Darunter liegen tiefe Gefühle wie Trauer, Verzweiflung und Angst. Diese zu fühlen, ist für uns ungewohnt. Wir haben es nicht gelernt, mit ihnen umzugehen. Deshalb werden sie meist verdrängt und lagern sich dann in unseren Zellen ab.
Unser Körper übernimmt die Funktion, alles, was wir nicht fühlen, zu speichern und diese Speicherung im Körper erzeugt Kontraktionen, die wiederum eine unnötig große Gedankenaktivität auslösen.
Wenn unser Körper sich dann im Laufe unseres Lebens überfordert fühlt, reagiert er mit körperlichen Symptomen, um uns darauf hinzuweisen, dass etwas in unserem Leben nicht stimmt und er keine Kapazität mehr hat, noch mehr verdrängte Gefühle aufzunehmen. Dann steht die Ampel auf rot. Zuerst versucht unser Verstand, uns noch abzulenken und nicht auf die körperlichen Anzeichen einzugehen. Es dauert dann meist nicht mehr lange, bis der Körper deutlicher protestiert, um uns wachzurütteln.
Unsere Aufmerksamkeit wird nun gezwungen, sich aus der einseitigen Faszination unseres Verstandes und seinen Gedankenströmen zu lösen und uns dem Körper zuzuwenden. Wenn wir uns mit seinen Symptomen beschäftigen, entsteht auch die Bereitschaft, die darunter liegenden Gefühle zu erkennen, die die Körpersymptome verursacht haben.
Was geschieht, nachdem die dazugehörigen Gefühle voll gefühlt wurden? Als Belohnung für unsere Bereitschaft, die tiefen Gefühle zu durchleben, wartet auf uns einerseits die Möglichkeit der körperlichen Gesundung und auf der anderen Seite entsteht eine Öffnung, das durch die Gefühle verdeckte reine Bewusstsein wahrzunehmen, aus dem wir gekommen sind.
So können wir wieder den Zustand des Neugeborenen erleben, nur gleichzeitig mit all den Erfahrungen unseres Erwachsenseins. Wenn es uns gelingen sollte, in den Zustand des Seins, der Freude, der Stille einzutauchen, dann wird es uns danach schwerfallen, in alter Gewohnheit nur unseren Gedanken zu folgen und unsere Gefühle und unseren Körper wieder zu vernachlässigen.
Wer als Erwachsener einmal in dem Zustand des reinen Bewusstseins war, durfte erfahren, dass er weder seine Gedanken, noch sein Körper, noch seine Gefühle ist. Er hat erlebt, was Menschsein in seiner Tiefe bedeutet und dass er Bewusstsein ist, dass in Form eines menschlichen Körpers Erfahrungen für das gesamte Universum sammelt.
Ist es unter diesem Gesichtspunkt nicht besser, die Angst, die Verzweiflung, den Schmerz und die Trauer, die jeden von uns heimsuchen, zu fühlen, bis sie sich von alleine auflösen?
Der Gewinn wäre ein gesunder Körper, ein beruhigter Verstand und die Erfahrung unseres ursprünglichen Zustandes als reines Bewusstsein.

Facets of our consciousness In the first weeks, when a baby is born, it is purely materially manifested consciousness in accordance with those it experienced while in the mother’s womb. The on earth experiences continue, and are instantly stored in the body’s system. The baby senses the experiences, which can be read in its movements and screaming. It still is innocent and pure. Our world is foreign and it lacks the ability to understand and conceptualise what is around: helplessly exposed to its environment. Slowly the senses develop and it begins to perceive the surroundings. Only much later the thinking sets in, which will then dominate its life. Mostly the - at first - feeling-beings develop into thinking-beings. The pure consciousness remains, it is not lost, it is simply covered by deep feelings that were not felt through, and all, which is saved in our systems that we are unaware off. To recreate pure consciousness we can only retrace our steps. First it is to be recognised that we are not our thoughts. When we take our focus away from our thoughts we become more aware of our body. We can notice how the breath moves through our body and we can focus on different parts in our body to feel where it is relaxed and where tense.
When we fully focus on the tension it becomes possible to sense the feeling that lies beneath it, as our feelings lie below the sensations of our body. We are familiar with daily feeling such as joy, anger, rage, impatience and others. These build the upper layer of the world of our feelings. Below these lie our deep feelings such as sadness, despair and fear. Sensing those feelings is unusual—we have not learned to deal with them—for this reason they are mostly repressed and stores in our cells. Our body takes on the function to store all that we do not feel creating contractions that in turn cause higher brain activity. If our body, over the course of our life, has had enough, body-symptoms result, then it reminds us that there is something in our life that is not OK. It shows that the body’s capacity to take in more repressed feelings has reached its limit. Then the traffic light turns red. First our mind will try to distract us so we wouldn’t notice our body’s symptoms. Normally it then does not take much longer till our body protests: shaking us to wake up. Now our attention is forced to withdraw itself from a merely mind-focus to one that turns towards the body. When focusing on the body symptoms the readiness develops to become aware of the feelings that are buried underneath, which have cause the physical reaction. What happens after we have fully felt the feelings that are connected to the body symptom? The reward that emerges through our willingness to live through our deep feelings is twofold: first we receive the opportunity to heal our body, and second the opportunity arises for use to discover the pure consciousness from which we came. This way we can re-experience the state of a new born, yet with the experiences of an adult. When we succeed diving into the state of being, emptiness and silence, it will be difficult to return to old habits of only focusing on our thoughts neglecting our feelings and body.
An adult who has experienced the state of pure consciousness realises that he is neither his thoughts nor his body nor his feelings. He experiences that he is consciousness in the form of a human body, here to collect experiences for the whole universe. Knowing this, is it not better to feel the fear, the despair, the pain and sadness that distresses each one of us till it resolves itself? The gain would be a healthy body, a calm mind and the experience of our original state of pure consciousness.